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EinrichtungenSpeicherstadt

Wo war die ehemalige Kaffeebörse Hamburg?

Die ehemalige Hamburger Kaffeebörse in der Speicherstadt. Bereits in der Frühzeit war der Handel an der Hamburger Börse in verschiedene Sektoren für unterschiedliche Waren untergliedert. Hierzu zählten die „Allgemeine Börse“ für den Aktienhandel, die „Getreidebörse“, die „Kaffeebörse“ sowie die „Versicherungsbörse“. Die Kaffeebörse hatte sogar den Status als erster international bedeutender Terminmarkt in Hamburg inne. Ihr eigenes Gebäude in der Speicherstadt, Pickhuben 3, diente als zentraler Ort für den Handel mit Kaffee, Metall, Kautschuk und Zucker. Das heutige Ameron Hotel Speicherstadt Hamburg befindet sich in diesem historischen Ensemble. Die Räumlichkeiten der einstigen Kaffeebörse stehen heute sowohl für Veranstaltungen zur Verfügung als auch für Besichtigungen.

Beginn des Kaffee Zeitalters

Hamburg begeisterte sich schon früh für den Konsum von Kaffee. Bereits im Jahr 1677 eröffnete das erste Hamburger Kaffeehaus seine Pforten. Die Blütezeit des Kaffeehandels begann in der Kolonialzeit und erreichte ihren Höhepunkt gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Im Jahr 1887 wurde am Sandtorkai in der Hamburger Speicherstadt die Hamburger Kaffeebörse eröffnet. Zu ihrer Zeit galt sie neben London und Le Havre als der drittwichtigste Handelsplatz für Rohkaffee ihrer Zeit. In den ersten anderthalb Jahren sollen hier beeindruckende 24 Millionen Jutesäcke Kaffee aus Brasilien und zentralamerikanischen Ländern gehandelt worden sein.

Der Handel und das Rösten von Rohkaffee erwiesen sich als äußerst profitabel, was maßgeblich zum Wachstum der Speicherstadt beitrug. Der stetig steigende Bedarf an Lagerplatz für die begehrte Handelsware führte zu einem kontinuierlichen Ausbau der Lagerinfrastruktur. Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs blieb Hamburg ein führendes Zentrum des Kaffeehandels und auch heute noch spielt die Stadt eine bedeutende Rolle im weltweiten Kaffeehandel. Die Hamburger Kaffeebörse, die 1887 ihre Türen öffnete, bleibt ein wichtiger Teil der Stadtgeschichte und ein Symbol für die historische Bedeutung Hamburgs im globalen Kaffeehandel.

   

Hier einige alte Aufnahmen aus dem Speicherstadtmuseum Hamburg

Der Handel mit Kaffee

Hamburg als Handelsstadt mit einem großen Hafen bot sich ideal als Standort für die Kaffeebörse an, da hier ein Großteil des Kaffees aus den Anbaugebieten in Übersee ankam. In den Lagerräumen der historischen Speicherstadt boten sich ausreichend Räumlichkeiten die Kaffeebohnen zu lagern. Die Kaffeebörse Hamburg

Buchtipp - Der Kaffeeatlas
Buchtipp – Der Kaffeeatlas

fungiert als zentraler Marktplatz, auf dem Kaffeehändler, Produzenten und andere Akteure der Kaffeeindustrie zusammenkommen, um Geschäfte abzuschließen. Der Handel mit Rohkaffee steht im Fokus, wobei verschiedene Sorten und Qualitäten gehandelt werden. Darunter die hochwertige Kaffeesorte Arabica aus dem Hochland sowie Robusta, eine Sorte, die unterhalb von 1000 Meter wächst. Die Börse spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung von Preisen, Handelsbedingungen und Qualitätsstandards für Kaffee.

Im markanten Autionsaal wurden die Bohnen aus Lateinamerika, Afrika und Asien gehandelt. An der Wand hängen auch heute noch die drei Uhren für New York (-6 Stunden), Rio (-4 Stunden) und Hamburg. Die bemalten Glasfenster zeigen Szenen einer Kaffeeernte von Landwirten in Südamerika auf.

   

Warenkontrolle

Ein charakteristisches Merkmal der Kaffeebörse Hamburg ist die sogenannte „Hamburgische Warenkontrolle“, eine unabhängige Institution, die die Qualität von Kaffee prüft und zertifiziert. Diese Qualitätskontrolle ist von großer Bedeutung für den internationalen Handel, da sie für Transparenz und Verlässlichkeit sorgt.

Die Kaffeebörse Hamburg ist nicht nur ein Ort des Handels, sondern auch ein Ort des Austauschs und der Vernetzung für die Akteure der Kaffeeindustrie. Jährlich finden Veranstaltungen, Konferenzen und Seminare statt, die den Wissenstransfer fördern und die neuesten Entwicklungen in der Branche diskutieren. Die Bedeutung der Kaffeebörse Hamburg spiegelt sich auch in ihrer Mitgliedschaft in verschiedenen internationalen Organisationen wider, die sich mit den Belangen des Kaffeehandels befassen. Die Börse arbeitet eng mit anderen Handelsplätzen und Organisationen zusammen, um die Interessen der Kaffeeindustrie weltweit zu vertreten. Hier eine Aufnahme von 1956, Quelle: Speicherstadt Museum Hamburg.

Typenmuster der Qualitäten Good, Superior, Prime, Extraprime und Extraspecial der Hamburger Kaffeebörse werden begutachtet 1956
Typenmuster der Qualitäten Good, Superior, Prime, Extraprime und Extraspecial der Hamburger Kaffeebörse werden begutachtet 1956

Historie der Börse

  • 1887 – Gründung der Kaffeebörse – die weltweit dritte Warenterminbörse für Rohkaffee nach New York und Le Havre.
  • 1925 – Wiederaufnahme des Börsenhandels nach dem 1. Weltkrieg.
  • 1931 – Einführung der Devisenwirtschaft. Infolge der Weltwirtschaftskrise wird der Außenhandel staatlich beeinträchtig und den Terminhandel an der Börse zum Erliegen gebracht.
  • 1943/1944 – Große Teile der Speicherstadt zerstörten Bombenangriffe im 2. Weltkrieg, so auch Block O.
  • 1950 – Neueröffnung der Kaffeebörse im Block H. Die zerstörte Börse wird wiedereröffnet.
  • 1955 – Neubau Block 0 und Kaffeebörse – die Kontoren der Kaffeehändler (Am Sandtorkai 4) und zwei Lagerhäuser für Rohkaffee sowie die Kaffeebörse in Block G lässt man von Werner Kallmorgen (Börse mit Schramm & Elingius) auf den alten Fundamenten der beiden Blöcke wieder errichten.
  • 1956 – Eröffnung der Kaffeebörse am 22. März 1956
  • 1960 – Die Kaffeebörse verliert an internationaler Bedeutung.
  • 12/2012 – Die Bauarbeiten im Kontorhaus der Kaffeehändler (Am Sandtorkai 4) und der Kaffeebörse (Pickhuben 3) beginnen.
  • 9/2014 – Eröffnung AMERON Hotel Speicherstadt
  • 7/2015 – Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe
  • 2016 – Jubiläum 60 Jahre Kaffeebörse am 22. März 2016
Kaffeebörse Hamburg
Kaffeebörse Hamburg

Welche Kaffee Sorten man an der Hamburger Kaffeebörse handelte

Kaffeehändler handelten an der Hamburger Kaffeebörse mit verschiedenen Kaffeesorten und Rohkaffee. Rohkaffee ist ungerösteter Kaffee, den Containerschiffe von den Kaffee Anbauländern zu den Handelsplätzen exportieren. Die Börse in Hamburg spielte eine Schlüsselrolle beim Handel mit Rohkaffee, und verschiedene Kaffeesorten aus verschiedenen Anbauregionen. Die gehandelten Kaffeesorten umfassen Arabica und Robusta, die beiden Hauptarten von Kaffeebohnen. Als gängige Typenmuster sind hier die Qualitäten Good, Superior, Prime, Extraprime und Extraspecial zu nennen. Arabica-Kaffee zeichnet sich durch einen milderen Geschmack und eine höhere Säure aus, während Robusta-Kaffee kräftiger ist und einen höheren Koffeingehalt hat.

Die Herkunftsländer der gehandelten Kaffees sind vielfältig und reichen von den traditionellen Anbauländern in Lateinamerika wie Brasilien, Kolumbien und Äthiopien. Doch auch andere Regionen in Asien (wie Vietnam und Indonesien) und Afrika (wie Kenia und Ruanda) zählen dazu. Es ist wichtig zu beachten, dass sich die Kaffeesorten und Herkunftsländer je nach Angebot und Nachfrage ändern können. So kommen beispielsweise viele hochwertige Arabica Sorten aus  Kolumbien, wo hingegen Robusta vornehmlich in Vietnam angebaut wird.

   

Hamburg immer noch ein Zentrum des Kaffeehandels

Mit der Zeit veränderte sich der Kaffeehandel. Akteure wanderten zu anderen Handelsplätzen ab und ab 1960 kamen nur noch künstliche Auktionen zustande. Die besten Zeiten der ehemals größten Kaffeebörse Europas waren vorbei. Kaffee wird heute hauptsächlich an der NYBOT, CBOT, NYSE LIFFE London getradet. Doch auch heute noch stellt die Hafenstadt einen wichtigen Standort für den Handel und die Weiterverarbeitung von Kaffee dar. Der Kaffee kommt per Container an einem der vier Containerterminals an, wird gelagert und zu einem der verarbeitenden Betriebe weiterbefördert. Unternehmen und Röster wie Tchibo, Darboven oder die Neumann Kaffee Gruppe sind vielen Deutschen ein Begriff. Auch der wichtige Deutsche Kaffeeverband hat seinen Sitz hier an der Elbe.

Was ist heute in der alten Kaffeebörse los?

Der Architekt Werner Kallmorgen ließ an der Stelle zweier im Krieg zerstörter Speicher zwischen den Jahren 1954 und 1958 ein neues Gebäude für die Börse errichten. Zwischen 2012-14 ließ es die HHLA von Grund auf sanieren. Heute gehört die Halle zum Ensemble des Ameron Hotel. Über eine Brücke über den Brooksfleet gelangt der Hotelgast zur Börse.

Die Ameron Hotels sind eine Hotelmarke, die zur Althoff Hotel Collection gehört, einer deutschen Hotelgruppe. Ameron Hotels zeichnen sich durch individuellen Stil, gehobene Ausstattung und eine Mischung aus modernem Design und traditionellem Ambiente aus. Die Hotels der Marke Ameron sind in verschiedenen deutschen Städten und weiteren Standorten in Europa zu finden. Hier in Hamburg verfügt das 4 Sterne Haus über 192 Zimmer. Die Räume der Börse kann man auch heute für Veranstaltungen und Feste buchen. Zur Auswahl stehen Börsensaal, New York 1 & 2, RIO 1 & 2, Hamburg und Kreativraum.

Die Börse auf der Karte:

   

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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