Portalkran – Das macht den langbeinigen Lastenheber so wertvoll Kran für Werften, Container-Terminals und Baustellen
Ein Portalkran kommt meist in einem Container Terminal für Seeschiffe oder in einem Umschlagbahnhof für Züge zum Einsatz. Dort sorgt er in einem Bocklager (Containerlager) dafür, das die Container effizient gelagert werden. Dieser Kran-Typ kommt jedoch auch in Werften, auf Baustellen oder in Fabriken zum Einsatz. Typische Hersteller dieser Kran-Gattung sind u. a. Konecranes, ABB, Kocks, Künz, HDHM oder Teichmann.
Portalkrane in einem Container Terminal
Ein Terminal arbeitet am effizienten, wenn die Container nur selten bewegt werden. Auf der anderen Seite müssen sie aber immer schnell griffbereit sein, um weiter transportiert werden zu können. Hierfür nutzt man sogenannte „Bocklager“ in der Container zwischengelagert werden. Zwischen den Containerreihen fahren die fahren die Portalkrane auf und ab. Moderne Steuersysteme sorgen dafür, dass die Kräne die Container zum gewünschten Termin zum Verladen parat haben. Hierzu werden die Stahlkisten im Bocklager von den Portalkränen hin und wieder umsortiert. Am ökonomischsten arbeiten vollautomatische Bocklager mit vollautomatischen Portalkräne wie am Container Terminal Altenwerder (CTA). Ist der Zeitpunkt gekommen, wird der Container auf
Das Wort „Portal“ stammt vom lateinischen Begriff „Porta“ für „Pforte“.
Funktion eines Portalkran
Das Wort „Portal“ stammt vom lateinischen Begriff „Porta“ für „Pforte“. In der Architektur steht ein Portal für ein großes repräsentatives Tor. Und in der Tat, auch ein Portalkran erinnert an ein solches Tor. Portalkräne verfügen über hoch aufragende Beine, deren Räder aus Stahl oder Gummi (Hochleistungsreifen) bestehen. Sofern Sie aus Stahl gefertigt sind, fahren Sie auf eigenen Gleisen. In diesem Fall nennt man Sie auch (RMG – Rail Mounted Gantry Crane). Wie bei einer Eisenbahn läuft der Kran auf diesem parallelen Schienenstrang vor und zurück. Zwischen ihren Stelzen befindet sich die verbindende Brücke, die eine Laufkatze trägt. Die Laufkatze hält das Hubwerk mit den Haken zum Tragen der Last. Sie kann sich von links nach rechts bewegen und dabei das Gut heben und senken. Bei einem Portalkran für Container befindet sich an Stelle eines Haken ein „Spreader“ oder „Containergeschirr“ zum Greifen von 20 und 40 Zoll Container.
Portalkräne auf Reifen nennt man RTG (rubber tyred gantry cranes)
Ein Kran für viele Transportmittel
In einem Bocklager überspannt die Brücke eines Portalkran oder Automatic Stacking Crane mehrere Reihen Container. Kommt der Kran jedoch in einem Umschlagbahnhof zum Einsatz, überspannt die Brücke verschiedene Transportmittel. Darunter können sich Gleise für den Eisenbahntransport, Straßen für den LKW-Transport oder der Kai mit einem Hafenbecken für den Seetransport befinden (Intermodal). Das Wort „Umschlag“ bezeichnet den Wechsel einer Ware von einem Verkehrsmittel zu einem anderen. In den Seeschiff-Terminals sind Umschlag-Bahnhöfe für das Verladen von Containern auf die Eisenbahn von großer Bedeutung. Hierdurch lässt sich der Umschlag großer Mengen an Containern stark erhöhen.
RMG und ARMG Krane
Ein RMG-Kran (Rail Mounted Gantry Crane) ist ein Portalkran, der auf Schienen montiert ist. Ein ARMG-Kran (Automated Rail Mounted Gantry Crane) repräsentiert hingegen die Weiterentwicklung des herkömmlichen RMG-Krans, der speziell für den automatisierten Einsatz in Containerhäfen oder Frachtterminals entwickelt wurde. Im Gegensatz zum manuell gesteuerten RMG-Kran erfolgt die Steuerung von ARMG-Kranen automatisch und autonom.
Die wichtigsten Merkmale eines ARMG-Krans sind:
- Automatisierung: ARMG-Krane sind komplett automatisiert und können ohne menschliche Eingriffe arbeiten. Dies führt zu einer erhöhten Effizienz und Präzision bei der Verladung und Entladung von Containern.
- Elektrische Antriebe: ARMG-Krane werden üblicherweise von elektrischen Antrieben betrieben, was im Vergleich zu konventionellen Dieselantrieben zu einer verbesserten Energieeffizienz führt.
- Computergesteuerte Systeme: ARMG-Krane werden von modernen, computergesteuerten Systemen gesteuert, die die automatische Positionierung, Bewegung und Lastenverwaltung überwachen und steuern.
- Präzise Navigation: ARMG-Krane sind mit hochpräzisen Navigationssystemen ausgerüstet, um genaue Positionierungen und Bewegungen entlang der Schienen sicherzustellen.
Der Einsatz von ARMG-Kranen ermöglicht eine höhere Produktivität, verkürzte Umschlagzeiten und eine optimierte Raumnutzung in Containerterminals. Diese Krane sind ein integraler Bestandteil des fortschreitenden Trends zur Automatisierung in der Logistik- und Frachtindustrie.
Technische Daten eines ARMG Intermodal Kran
- Hebekapazität: ARMG-Krane werden gebaut um schwere Lasten zu heben. Typischerweise im Bereich von 30 bis 100 Tonnen pro Container.
- Spannweite: Die Spannweite eines ARMG-Krans kann zwischen 20 und 40 Metern liegen, abhängig von den Anforderungen des Einsatzortes.
- Hubhöhe: Die maximale Hubhöhe kann variiren. Sie liegt jedoch oft im Bereich von 15 bis 25 Metern. Hierdurch wird das Bewegen von Containern zwischen Schiffen und dem Terminalboden ermöglicht.
- Fahrgeschwindigkeit: Die Fahrgeschwindigkeit eines ARMG-Krans kann zwischen 20 und 40 Metern pro Minute liegen, um eine effiziente Bewegung entlang der Schienen zu gewährleisten.
- Automatisierungsgrad: ARMG-Krane sind für einen hohen Automatisierungsgrad (sich selbst bewegend) konzipiert. Sie können teilweise bis vollständig autonom betrieben werden, wobei computergesteuerte Systeme die Positionierung, Bewegungen und Lastenverwaltung überwachen.
- Energiequelle: Elektrische Antriebe sind üblich, um eine sauberere und effizientere Energieversorgung zu gewährleisten. Allerdings ist auch der Einsatz von Dieselantrieben möglich. Nicht selten haben ihre Motoren eine Leistung von 275 Kwh.
- Steuerungssystem: Moderne ARMG-Krane werden von fortschrittlichen Steuerungssystemen gesteuert, die oft mit Sensoren und Kameras ausgestattet sind, um präzise Bewegungen und Positionierungen zu ermöglichen.
- Umweltfreundlichkeit: Elektrisch betriebene ARMG-Krane tragen dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, da sie im Vergleich zu Dieselantrieben umweltfreundlicher sind.