Martin Haller Schöpfer des Rathaus Hamburg
Martin Haller war Sohn des Juristen Nicolaus Ferdinand Haller (späterer Bürgermeister von Hamburg) und kam 1835 in Hamburg zur Welt. Wie viele andere Persönlichkeiten der Stadt besuchte auch Haller das Johanneum Gymnasium am Dom. Zwanzig Jahre darauf war er Student an der berühmten Bauakademie Berlin von Karl Friedrich Schinkel.
Nach seinem Architekturstudium in Berlin, wechselte er zur École des Beaux-Arts in Paris, bevor er zurück nach Hamburg ging. Dort angekommen arbeitete der Absolvent zunächst mit Auguste de Meuron zusammen. Doch bereits 1867 kam ihm die Idee sich als Architekt in der Stadt niederzulassen. Von 1872 bis 1883 bestand zunächst eine Zusammenarbeit mit dem Architekten Leopold Lamprecht, später betrieb Haller auch eine Sozietät mit Hermann Geißler.
Der Rathausbaumeisterbund von 1880
Nach dem großen Brand in Hamburg wurde viele Jahrzehnte über das Aussehen eines neuen Rathaus diskutiert. Doch so recht kamen die Planungen jedoch nicht voran. Daher gründete Martin Haller 1880 den sogenannten „Rathausbaumeisterbund“. Ein Kollektiv von sieben Hamburger Architekten die für den Bau in Frage kamen. Gemeinsam sollte dieser Bund die Planung und Umsetzung des neuen Hamburger Rathaus in den Jahren 1886–1897 abschließen.
Martin Haller gab der Stadt ihr Gesicht
Martin Haller bemühte sich Zeit seines Lebens um ein gutes Netzwerk. So pflegte er regen Kontakt zu anderen Architekten in Hamburg. Von 1876 bis 1884 war er sogar Vorsitzender des Architekten- und Ingenieur-Vereins zu Hamburg. Positive wirkte sich mit Sicherheit auch seine Mitgliedschaft in der Hamburger Bürgerschaft von 1885 bis 1900 für Ihn aus. Hierdurch erlangte er Aufträge für Neubauten in der Stadt. Bekannte Gebäude die Martin Haller plante und baute sind zum Beispiel die St. Michaelis Kirche, das Stellahaus, die Laeiszhalle, der Alsterpavillon, das Afrikahaus, das Hapag-Lloyd Haus, das US-Generalkonsulat oder die Dresdner Bank am Jungfernstieg. Überdies waren Hallers Gebäude die ersten ihrer Art, die mit modernen Aufzügen (Paternoster), elektrischen Licht und Zentralheizung ausgestattet wurden. Letztlich kam er Freimaurer der Loge „Absalom zu den drei Nesseln“ zu vielen Aufträgen reicher Hamburger für neue Villen an der Alster. Nachdem der Baumeister mehr als 500 Gebäude in Hamburger erbauen ließ, verstarb er 1925 in seiner Heimatstadt Hamburg.