Fritz Höger Der Architekt des Kontorhaus Chilehaus
Fritz Höger stammte aus Bekenreihe in Schleswig Holstein nahe Elmshorn und wurde dort 1877 geboren. Sein Vater war Zimmerer und Kleinbauer. Auch der junge Höger wählte zunächst eine Ausbildung zum Zimmermann wechselte anschließend jedoch zur Baugewerkschule in Hamburg (1897). Nachdem er Erfahrungen beim Architekturbüro Lund & Kallmorgen gesammelt hatte, machte der sich 1907 in der Hansestadt Hamburg als Architekt selbstständig.
Zu Beginn seiner Karriere entwarf er große Landhäuser mit Walmdächern in Schleswig-Holstein. Der Stil dieser Häuser wird der „Heimatschutzarchitektur“ zugeordnet, einer wichtigen architektonischen Strömung jener Zeit. der 20er Jahre. Im Zuge des Bau der Mönckebergstraße entstanden dort viele große Warenhäuser. Höger war wie Hans Poelzig (Haus des Rundfunks) ein Verfechter der Expressionistischen Architektur.
Höger entwirft die ersten Kaufhäuser an der neuen Mönckebergstraße
1913 konnte Höger mit seinem Entwurf für das Klöpperhaus (Kaufhof) an der Mönckebergstraße 3 sowie für das Rappolthaus (1911) an der Mönckebergstraße 11 punkten. Auch seine eigenen Wohnhäuser an der Langenhorner Chaussee 115 und 109 entwarf Höger selbst. Die Krönung seines Schaffens war schließlich die Errichtung des Chilehaus 1922-24 für den Hamburger Reeder Henry Sloman. Das riesige Kontorhaus wurde in der Größe nur von seinem Entwurf für den Sprinkenhof 1927-43 übertroffen.
Es ist zugleich das Hauptwerk der norddeutschen Backsteinexpressionismus. Im Jahr 1932 trat Höger in die Partei der Nationalsozialisten ein. Vor der Nordischen Gesellschaft in Lübeck hielt er zudem viele Reden. Zu seinem Verdruss blieb eine Anerkennung des Regimes jedoch aus. Fritz Höher verstarb 1949 in Bad Segeberg an den Folgen eines Schlaganfall.