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Hafentechnik

Container – Wie eine simple Stahlkiste den Welthandel revolutionierte Malcom Purcell MacLeans geniale Idee

Bunte Stahlboxen wie der 20 Fuß und der 40 Fuß Container haben den Welthandel revolutioniert. Mit der Sea-Land Corporation von Malcom Purcell McLean fing es an. Heute ist an eine Welt ohne die bunten Container nicht mehr zu denken. 90 Prozent der Transportkosten ließen sich mit ihnen einsparen und haben die Kosten für Waren auf aller Welt dramatisch reduziert. Alles Wissenswertes rund um die eckige Stahlkiste in diesem Artikel:

Inhaltsverzeichnis

Der Erfindung des Container

Malcolm McLean Port Newark 1957
Malcolm McLean Port Newark 1957

Als Vater des Container gilt der US-Amerikaner Malcom Purcell McLean. Er setzte ab 1956 erstmalig diese Großbehälter für den Transport auf Lkw und Schiffen ein. Anfangs betrieb er eine Spedition namens „McLean Trucking Company“. Allerdings verursachten verschieden große Packstücke immer wieder Probleme beim Transport. Als er mal wieder eine Schachtel Zigaretten aus einem Automaten zog, kam ihm angeblich die Idee für den Standardcontainer mit einer einheitlichen Größe von 20 Fuß. Vier Jahre später gründete McLean hierfür eigens die Reederei „Sea-Land Corporation“. Foto von Maersk Line / CC BY-SA 2.0

Die Ideal X war das erste Containerschiff der Welt

Durch den Verkauf seiner Spedition konnte er einen ersten Tanker „Ideal X“ zum Containerschiff umbauen. Die Jungfernfahrt war am 26. April 1956 von New Jersey nach Houston. Mit der „MS Fairland“ erreichte dann am 5. Mai 1966 erstmals ein Containerschiff Bremen. Von 1967 bis 1973 gelang ihm dann der kommerzielle Durchbruch. Während des Vietnam-Krieg (1955-75), verschiffte er 1.200 Stahlboxen pro Monat von den USA nach Indochina. Für die Versorgung der US-Soldaten erzielte er somit einen Umsatz von 450 Millionen US-Dollar vom US-Verteidigungsministerium. Die Sea-Land Corporation gibt es bis heute. Sie ist seit dem Jahr 1999 Tochter des weltweiten Marktführers, der Containerreederei „Maersk“ aus Dänemark.

   

Der US-Amerikaner Malcom Purcell McLean gilt als Erfinder des Container

 

Containerarten

Stahlbox ist nicht gleich Stahlbox. Neben dem klassischen 20 Fuß Container sowie dem doppelt so langen 40 Fuß Container, gibt es noch eine Reihe von Spezialboxen für verschiedene Anforderungen.

Diese Containerarten gibt es:
Container Typen nach Hapag-Lloyd
Container Typen nach Hapag-Lloyd
  • 20 Fuß Standardcontainer – 8,5 Fuß hoch (2,591 m), 8 Fuß hoch (2,438 m) und 19, 10 ½ Fuß lang (6,058 m), Abkürzung TEU (Twenty foot equivalent unit).
  • 40 Fuß Standardcontainer – 8,5 Fuß hoch (2,591 m), 8 Fuß hoch (2,438 m) und 40 Fuß lang (12,192 m), Abkürzung FEU (Forty foot equivalent unit).
  • 20 und 40 Fuß Kühlcontainer – Dieser „Integral Reefer“ besitzt ein eigenes aktives Kühlaggregat. Durch das mit Strom versorgte Kühlelement kommt es zu einer kleinen Einbuße im Laderaum.
  • 20 und 40 Fuß Open Top Container – Diese Box ist oben offen und hat dort kein Stahl. Stattdessen befindet sich dort eine Plane gegen Feuchtigkeit.
  • 20 und 40 Fuß Tank Container – Box zum Transport von Flüssigkeiten und Lebensmittel. Dieser TEU kann auch gekühlt werden.
  • 40 Fuß High Cube Container – Ein High Cube ist 30 Zentimeter höher als ein Standard Container für den Transport von höheren Waren.
  • 20 und 40 Fuß Ventilierter Container – Dieser Einheit (Ventilated Container) wird passiv über Lüftungsöffnungen in der Stahlwand mit Frischluft versorgt.
  • 20 und 40 Fuß Flat Rack Container – Behältnis für den Transport von schweren und sperrigen Lasten wie Maschinen. Die offene Ladefläche verfügt lediglich über zwei feste Kopfenden zum Stapeln. Die Stirnwände sich auch einklappbar.
  • 20 und 40 Fuß Plattform Container – Eine Stahlbox die lediglich über eine flache Fläche ohne Stirn- und Seitenwände verfügt.

In den USA kommen zudem auch 45 und 60 Fuß Container zum Einsatz.

   

Container Aufbau

Container sind genormte Großraumbehälter deren Maße, Halterungen und Stapelfähigkeit in der ISO-Norm 668 festgeschrieben sind. Diese wurde von der Internationalen Seeschifffahrts-Gesellschaft IMO beschloss und von der ISO, der Internationalen Organisation für Normung geregelt.

Besonderheiten an jedem Container:
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  • Containernummer – Einzigartige und offiziell registrierte Nummer. Diese setzt sich nach der ISO-Norm 6346 aus einem vierstelligen Bereich zusammen. Darunter befinden sich ein dreistelliger Eigentümerschlüssel (Buchstaben A-Z), ein Buchstaben für die Produktgruppe, ein sechsstelligen Registriernummer und eine Prüfziffer. Hierdurch lässt sich jeder ISO-Container auf der Welt genau identifizieren. Im Beispiel unten:
    • UET – Eigentümernummer (Owner Code)
    • U – Produktgruppe (Category Identifier)
    • 515139 – Registriernummer (Serial number)
    • 9 – Prüfziffer (Check digit)
Containernummer
Containernummer
    • Containerblombe – Zur Sicherung und Kennzeichnung der hochwertigen Gütern im Innern der Box, werden diese durch eine Bolzenblombe vom Versender versiegelt. International nennt man diese Bolzen High-Security Seal (H).
Containerblombe
Containerblombe
    • CSC-Prüfplakette – Die International Convention for Safe Containers regelt, dass jede Einheit besondere Bestimmungen erfüllen muss. Die Prüfplakette enthält hierzu Angaben zum Alter, der Stapelfähigkeit und dem Bruttogewicht.
    • Verriegelung – Über eine einfache Verschlussstange wird der Container geöffnet und geschlossen. Hierzu dreht man die Tür Nocken in die Nocken Halterung hinein oder heraus.
Verriegelung
Verriegelung
  • Maße- und Nutzlast – Zu jedem Container gibt es auch Angaben zum Gesamt- und Eigengewicht. Des Weiteren kann an der Tür die maximale Zuladung sowie der der Rauminhalt abgelesen werden. So bietet etwa ein 20 Fuß Container Platz für 12.400 Schuhkartons.
Maße- und Nutzlast
Maße- und Nutzlast
  • Rippen – In die Seitenwände eines Containers sind Rippen eingebaut. Hierdurch schwingt die Stahlbox nicht und wird stabiler.
Rippen
Rippen
  • Eckbeschläge – An den oberen und unteren vier Ecken sind sogenannte Eckbeschläge zum Stapeln der Container verbaut. Über Twistlock Steckverbindungen verbindet man die Container schließlich miteinander.
Eckbeschläge
Eckbeschläge
  • Twistlock – Englisch für „Twist“ (verdrehen) und „Lock“ (schließen) ist eine Steckverbindungen zum Verbinden von Containern. Die genormten Enden des Twistlock werden in die Öffnung des Eckbeschlags geführt und der Kopf gedreht. Hierdurch entsteht eine sichere Verbindung für den Transport zwischen den Containern oder der Stahlbox und dem Anhänger.



Containerumschlag

Unter einem Umschlag versteht man den Wechsel eines Gutes (z. B. Container) von einem Verkehrsmittel auf ein anderes (zum Beispiel vom Schiff auf die Bahn). Große Umschlagstationen sind Containerterminals sowie Containerbahnhöfe bzw. Umschlagbahnhöfe. Aber auch im kleineren Maßstab wechseln TEUs und FEUs das Transportsystem. Zum Beispiel auf einem Firmengelände per Stapler auf einen LKW-Anhänger.

Die schweren Stahlboxen erfordern starke Kräne

Das hohe Gewicht eines beladenen Seefrachtbehälters erfordert meistens den Einsatz großer Kräne und Fahrzeuge. Im Hafen kommen hierfür Containerbrücken und Portalkrane zum Einsatz. Zweit genannte findet man ebenso in Containerbahnhöfen, die den Warenverkehr zwischen Bahn, LKW und Binnenschiff abwickeln. Für den flexiblen Weitertransport über kurze Distanzen setzt man zudem auf Reachstacker (Containerstapler), Portalhubwagen (Van Carrier) und neuerdings auch auf fahrerlose Transportsysteme (AGV).

   
Hier werden Container am häufigsten umgeschlagen:
  • Containerbahnhof – Umschlagsorte an denen Container von der Bahn auf die Bahn oder den LKW wechseln. Aber Kaianlagen für Binnenschiffe können eingebunden sein. Genutzt werden auch hier Portalkräne auf Schienen. Große Portalkräne sorgen für den reibungslosen Umschlag der 20 und 40 Fuß Container.



Container Transport

Der Transport von Seefrachtbehältern erfolgt auf See per Containerschiff oder Feederschiff, einer Art Zubringerschiff. Auf dem Land werden die Stahlkisten hingegen per Bahn oder LKW bewegt.

So werden Container transportiert:
  • Containerschiff – Für große Distanzen über die Ozeane verwendet man Containerschiffe. Diese Schiffe tragen mittlerweile viele Tausend Einheiten auf einmal. Konnte das erste Containerschiff, die „Ideal X“ nur 58 TEU (20 Fuß Container) transportieren, so sind es mittlerweile 24.000 TEU pro Schiff. „Panamax“ nennt man Schiffe, die den Panama Kanal gerade noch befahren können. Ab 1988 wurde jedoch bereits das erste „Post Panama Containerschiff“ für 4.400 TEU in Dienst gestellt. Dieses Schiff war schon zu breit, um die Wasserstraße zu passieren. Mittlerweile baut man neuere Modelle vom Typ „Ultra Large Container Ships“ (ULCS). Diese Schiffe hatten bereits eine Tragfähigkeit von 14.770 TEU und mehr.
ONE Containerschiff
ONE Containerschiff
  • Feederschiff – Dieser Küstenmotorschiff fast bis zu 1.926 TEU und wird für das Verteilen von ISO-Containern auf kleinere Häfen genutzt. Häufig handelt es sich hierbei um Häfen, die von großen Containerschiffen nicht angelaufen werden, weil es sich für die Reederei wirtschaftlich nicht lohnt oder weil nicht genug Tiefgang vorhanden ist. Feederschiffe verfügen zum Teil auch über eigene Kräne, so dass sie nicht auf Kräne im Hafen angewiesen sind. Durch den geringen Tiefgang kann dieser Schiffstyp auch den Nord-Ostsee-Kanal passieren.
Feederschiff am Containerterminal Tollerort
Feederschiff am Containerterminal Tollerort
  • Binnenschiff – Dieser Schiffstyp verkehrt auf Flüssen und Kanälen und verbindet Seehäfen mit Städten im Hinterland. Große Binnenschiffe können bis zu 144 TEU befördern. Der größte Binnenhafen Europas liegt übrigens in Duisburg am Zusammenfluss von Ruhr und Rhein und nennt sich „Ruhrport“.
  • Bahn – Die Bahn ist das perfekte Transportmittel für Container. Eine Lok kann zirka 82 Anhänger mit Container ziehen. Im Vergleich zum LKW ist die Beförderung per Bahn sogar günstiger (1,25 Euro pro Kilometer statt 1,50 bis 2,00 Euro) und zudem umweltfreundlicher. Häfen wie der Hamburger Hafen sind gut an das Eisenbahnnetz angeschlossen und bieten einen reibungslosen Umschlag vom Schiff auf die Bahn. Mittlerweile gibt es auch direkte Bahn Dienste, die Container von Häfen wie Hamburg nach China fahren. Ein Seeschiff benötigt für diese Strecke rund 6 Wochen. Mit der Bahn des chinesischen Bahn Operateur ZIH sind es jedoch nur 3 Wochen. Eine Zeit Ersparnis von 50 %.
Container auf Bahn Waggon
Container auf Bahn Waggon
  • LKW – Häufig ist der Transport per LKW im Umkreis von 150 Kilometer die einzige Möglichkeit, Güter zum oder vom Kunden zu befördern und dort abzustellen. LKW sind flexibel einsetzbar, Leerfahrten können jedoch in die Transportrechnung mit einfließen.
Container auf LKW
Container auf LKW



Container Umlauf

Im Jahr 2018 waren laut Welt.de rund 38 Millionen Boxen im Umlauf. Diese wurde laut Statista von ca. 5.300 Containerschiffen befördert. Die größte Container-Reederei ist die dänische Maersk. Daneben ist Shanghai mit Abstand der größte Containerhafen der Welt. Dort wurden 2020 43,5 Millionen TEU umgeschlagen. In Hamburg waren es im gleichen Zeitraum 8,5 TEU (Rotterdam 14,3 Mio. TEU).

   

Bist du wieder am Hafen gewesen und hast dich gefragt, wem die farbige Stahlbox wohl gehört? Auf meiner Seite Container Eigner erfährst du, zu welcher Reederei oder Leasing-Firma die jeweilige Box gehört.

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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