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Unternehmen

Airbus Hamburg – Welche Flugzeuge wurden in HH gebaut? 90 Jahre Flugzeugbau in Finkenwerder an der Elbe

Airbus Hamburg Finkenwerder ist ein wichtiger Standort des globalen Luftfahrtunternehmens Airbus und spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Produktion von Flugzeugen. Der Standort liegt im Stadtteil Finkenwerder am Lauf der Elbe. Hier am Mühlenberger Loch gleich gegenüber von Blankenese werden seit vielen Jahren Zivilflugzeuge gebaut. Angefangen hatte alles jedoch mit der Hamburger Flugzeugbau GmbH.

Inhaltsübersicht

Eine erste Flugzeugwerft entsteht

Die Geschichte der Hamburger Flugzeugbau GmbH (HFB) ist eng mit dem Namen Blohm & Voss verbunden. Im Juni 1933 wurde die HFB als eigenständiges Tochterunternehmen der renommierten Schiffswerft Blohm & Voss ins Handelsregister eingetragen. Dieser Schritt wurde von Walther Blohm, dem Inhaber der Werft, unternommen, um die potenziellen Risiken des neuen Geschäftsfelds, nämlich dem Flugzeugbau, von der Hauptwerft fernzuhalten. Die Risiken sollten sich bald als unbegründet erweisen, erwies sich der Bau von Flugzeugen nach der Machübernahme der Nationalsozialist doch als wirtschaftlich aussichtsreich. Im 2. Weltkrieg fertigte man hier in Finkenwerder eine Reihe von Jagdflugzeugen, Sturzkampfbomber und Transportmaschinen. Für den Bau von Wasserflugzeugen errichtete man eigens ein zweites Werk und begradigte das Mühlenberger Loch. Nach dem Krieg wurden die Anlagen zu großen Teilen von britischen Truppen demontiert.

   
Chronik des Airbus-Standortes Finkenwerder
Chronik des Airbus-Standortes Finkenwerder

Neuanfang nach dem Krieg

Walther Blohm setzte sich für den Neuanfang am Mühlenberger Loch ein. Unter ihm wurde hier 1954 die Flugzeugbau Nord GmbH gegründet. In Kooperation mit Frankreich entstanden so die Transportflugzeuge Noratlas und Tansall C-160 (unten findest du ein Ausstellungsstück in der Flugwelt Altenburg). Da die bisherige Start- und Landebahn südlich von Hamburg in Wenzendorf lag, baute man kurzerhand 1956 am Standort Hamburg eine neue. Den Erstflug des Reiseflugzeug Hansa Jet HFB 320 sollte Walter Blohm jedoch nicht mehr erleben. Er starb im Jahr 1963. Fünf Jahre später fusionierten die drei deutschen Flugzeughersteller Hamburger Flugzeugbau GmbH, Messerschmitt AG und Bölkow GmbH zur Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH (MBB). Der neue Geschäftsführer wurde Ludwig Bölkow.

Transall in der Flugwelt Altenburg
Transall in der Flugwelt Altenburg

Messerschmitt-Bölkow-Blohm, auch als MBB bekannt, war ein bedeutendes Unternehmen in der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie, und sein Standort in Hamburg spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung und Produktion von Flugzeugen und Hubschraubern. Daneben entstanden bei MBB auch Teile der ehemaligen Europa-Rakete, die in den 1968 ihren Erstflug hatte. Die dreistufige Rakete gilt als Vorläufer der heutigen Ariane Rakete. Das letzte Exponat kannst du dir im Deutschen Museum in München anschauen. in MBB Hamburg war ein Zentrum der Innovation und ein Symbol für die Spitzenleistungen in der deutschen Luftfahrttechnologie.

Airbus Hamburg entsteht

Der Beginn von Airbus begann im Jahr 1967. Fünf deutsche Unternehmen, darunter auch die MBB, waren an der Gründung der Deutschen Airbus GmbH beteiligt. Drei Jahre später fusionierte man mit der staatlichen französischen Aérospatiale zur Airbus Industrie. Dieser traten 1971 die spanische CASA sowie die British

Airbus Werk Hamburg Finkenwerder an der Elbe
Airbus Werk Hamburg Finkenwerder an der Elbe

Aerospace (1979) bei. Um den amerikanischen Flugzeugbauern Boeing, McDonnell Douglas und Lockheed Paroli zu bieten, führte Airbus seinen Airbus A 300 ein. Der Jungfernflug des ersten zweistrahligen Verkehrsflugzeugs  der Welt mit 300 Sitzen fand am 28. Oktober 1972 statt. Anfangs verlief der Verkauf des A300 an internationale Fluglinien schleppend. Doch als man den Airlines die Maschine für sechs Monate zur Probe überließ, nahm der Verkauf an Fahrt auf. Bis zum Ende der Produktion am 18. April 2007 wurden 561 Stück gebaut.

   

Logistik per Flugzeug – Die fliegende Transportflotte von Airbus

Für den Bau der Flugzeuge hatte man sich ein ganz besonderes Fertigungsverfahren ausgedacht. So wurde jeder Partner mit der Herstellung eines Flugzeugteils beauftragt.

Hauptkomponenten und ihre Herkunftsländer:

  1. Rumpf: Der Rumpf des Airbus A300 wurde von deutschen Unternehmen wie HFB (Hamburger Flugzeugbau) und VFW-Fokker in Deutschland hergestellt.
  2. Flügel: Die Flügel des A300 wurden von der französischen Firma Aérospatiale in Toulouse, Frankreich, hergestellt.
  3. Triebwerke: Die Triebwerke für den A300 wurden von verschiedenen Herstellern geliefert, darunter das CF6-Triebwerk von General Electric und das JT9D-Triebwerk von Pratt & Whitney aus den USA.
  4. Avionik und Systeme: Verschiedene europäische Unternehmen lieferten Avionik und Systeme für das Flugzeug.
  5. Endmontage: Die Endmontage des Airbus A300 erfolgte in den Airbus-Werken in Toulouse, Frankreich, und Hamburg, Deutschland, je nach Variante des Flugzeugs.

Die Super Guppy – Der Superfisch

Für den Transport der einzelnen Teile von Fabrik zu Fabrik kam ein ganz besonderes Transportflugzeug zum Einsatz. Die Super Guppy war eine umgebaute Frachtversion der Aero Spacelines aus Los Angeles sowie UTA Industries aus Le Bourget. Als Basis dienten Boeing 377 Stratocruiser und Boeing C-97 Stratofreighter. Angetrieben wurde der Superfisch von vier Allison 501 D22C Turboprop-Triebwerken mit je 3610 kW Leistung.

Super Guppy
Super Guppy

Der Beluga – Der weiße Wal

Mit der Einführung größerer Flugzeuge vom Typ A330 und A340 stieß der Super Guppy an seine Kapazitätsgrenzen. Auf Grundlage des A300 entwickelt der Flugzeugbauer daher den Airbus A300-600ST. Der Erstflug fand im September 1994 statt. Weil der Transporter Ähnlichkeiten mit dem weißen Beluga Wal hat, erhielt er dessen Namen. Das größere Nachfolgemodell Airbus A330-743L, genannt „Beluga XL“, verkehrt seit Oktober 2020 zwischen den Airbus Standorten in Europa. Zur Freude vieler Kinder zieren die Nase des Flugzeugs einen Mund und Augen.

Die DASA als Teil von Daimler-Benz

Durch Zusammenschlüsse der MBB mit weiteren deutschen Flugzeugherstellern entstand 1989 die DASA (Dt. Aerospace AG 1989-2000). Einer Tochter der Daimler-Benz AG (später Daimler-Chrysler). Eine der herausragenden Eigenschaften von Airbus Hamburg Finkenwerder war seit jeher die Fertigung der Flugzeuge der Airbus A320-Familie. Diese Flugzeugreihe, bestehend aus dem A318, A319, A320 und A321, ist in der zivilen Luftfahrtindustrie äußerst erfolgreich und wird von Fluggesellschaften auf der ganzen Welt eingesetzt. Hamburg spielt eine Schlüsselrolle in der Produktion dieser Flugzeuge und ist für die Endmontage und Lackierung verantwortlich. Jedes Flugzeug, das die Werkshallen von Airbus Hamburg verlässt, zeichnet sich durch höchste Qualität und Präzision aus. Über der A320 rangiert die größere A330 Familie. Diese enthält Maschinen mit bis zu 295 Sitzplätzen und 13.900 km Reichweite.

   

Der Weg zur EADS

Seit 2000 ist der einstige Hamburger Flugzeugbau ein Teil von Airbus Industries. Es gehört zum europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, der seit 2013 Airbus SE heißt. Ein international tätiger Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzern. Um dem steigenden Bedarf an Sitzplätzen entgegenzukommen, entwickelte Airbus das damals größte Passagierflugzeug der Welt. Eigens hierfür wurde in Hamburg Am 27. April 2005 hob der A380 der Singapore Airlines zum ersten Mal ab. Doch bereits 2021 ließ man die Produktion des Boeing 747 Konkurrenten aus Ermangelung an Nachfrage wieder einstellen.

Die Airbus-Familien in der Übersicht

Der Airbus Konzern hat seine Flugzeuge schon früh in Familien eingeteilt. Ein Beispiel hierfür ist die A320 Schmalrumpffamilie, zu der die Flugzeugtypen A318, A319, A320 und A321 gehören. Neben Toulouse werden diese wichtigen Umsatzbringer auch in Finkenwerder sowie in Tianjin hergestellt. Weitere Familien des Flugzeugherstellers sind die A330, A350 sowie die A380 Familie.

Airbus Modelle
Airbus Modelle

Guter Überblick über das Werk – Der Aussichtswall Neßtor

Das Flugzeugwerk hat sich mit der Zeit über ein große Areal ausgebreitet. Immer wieder wurde die Fläche erweitert und neue Hallen gebaut. Nahe der südlichen Landebahn am Auslieferungspunkt gibt es einen eigens eingerichteten Aussichtspunkt für Interessierte. Ein weitere guter Ort um einen Überblick über die Fabrik zu erhalten, ist vom gegenüberliegenden Stadtteil Blankenese am Restaurant Süllberg.

Aussichtswall Neßtor
Aussichtswall Neßtor
Blankenese und rechts das Airbuswerk
Blankenese und rechts das Airbuswerk

Der Airbus Aussichtspunkt auf der Karte:

   

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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