HafenCity

Die Hamburger HafenCity

Mein Blick auf ein Stadtviertel der Superlative

Stadtteil im Elbstrom

Die Hafencity ist Hamburgs neuer Stadtteil östlich der historischen Speicherstadt. Das Areal mit Wohnhäusern, Hochschulen, Museen und Büros erstreckt sich auf einer Länge von 2,5 Kilometer von der Elbphilharmonie im Westen bis zun den Elbbrücken im Osten. Der erste Spatenstich der 2,4 Quadratkilometer großen Hafencity erfolgte im Jahr 2001.

Wenn man durch die Hamburger HafenCity spaziert, fühlt es sich fast surreal an. Alte Kaianlagen treffen auf Glasfassaden. Historische Speicher stehen neben futuristischen Neubauten. Das Rauschen der Elbe, das Kreischen der Möwen und der Duft von Kaffee aus den Cafés verbinden sich zu einer Atmosphäre, die man so nur hier erlebt. Die HafenCity Hamburg ist für mich ein Beispiel dafür, wie mutige Stadtentwicklung Geschichte und Zukunft miteinander vereinen kann.

Warum wurde die HafenCity überhaupt gebaut?

Hamburg ist eine Hafenstadt – das merkt man überall. Doch irgendwann reichte der Platz im historischen Hafen nicht mehr aus. Neue Containerterminals entstanden weiter südlich in Altenwerder und Waltershof. Die alten Hafengebiete rund um Grasbrook, Kehrwieder und Wandrahm wurden nach und nach nicht mehr benötigt. Das war die Chance, einen neuen Stadtteil zu schaffen – mitten in der Stadt, direkt am Wasser.

   

Die Idee war klar: Wohnungen, Büros, Kultur und Freizeit vereinen, ein nachhaltiges Stadtviertel entwickeln und gleichzeitig Hamburgs Verbindung zum Wasser sichtbar halten. Und genau das geschieht seit über 20 Jahren.

Was war hier früher?

Bevor hier teure Eigentumswohnungen und moderne Büros standen, war die Gegend ein funktionierender Teil des Hafens. Es gab Lagerhallen, Gleise, Kräne, Frachtschiffe und leere Brachflächen. Der Große Grasbrook war lange ein unzugänglicher Ort für die meisten Hamburger. Selbst die Speicherstadt war jahrzehntelang ausschließlich für Lagerung und Handel da – ohne Cafés, Museen oder Besucher.

Heute erinnert nur noch wenig an diesen rauen Alltag. Aber die Geschichte ist noch da – in Straßennamen, alten Mauern und kleinen Details an den Fassaden.

Die Bauphasen im Überblick

Die Entwicklung der HafenCity verläuft in mehreren Etappen:

   
  1. 1997: Erster städtebaulicher Wettbewerb und Grundsatzbeschluss.

  2. 2001: Baubeginn rund um das Sandtorkai-Viertel.

  3. 2008: Eröffnung erster Wohn- und Bürogebäude.

  4. 2017: Fertigstellung der Elbphilharmonie als kulturelles Zentrum.

       
  5. ab 2022: Fokus auf östliche Quartiere wie das Elbbrückenquartier.

  6. 2030 (geplant): Vollständige Fertigstellung der HafenCity.

Wem gehört die HafenCity eigentlich?

Die HafenCity wird vom HafenCity Hamburg GmbH, einer 100-prozentigen Tochter der Freien und Hansestadt Hamburg, gesteuert. Die Stadt bleibt Eigentümerin der Flächen und verkauft sie in Erbpacht oder mit Auflagen weiter. So behält Hamburg Einfluss auf die Gestaltung und Nutzung.

Woher kommt der Name?

HafenCity“ ist ein Kunstbegriff. Er wurde im Rahmen der ersten städtebaulichen Planungen eingeführt, um dem neuen Quartier einen internationalen und modernen Klang zu geben. Die Nähe zum Hafen war namensgebend, „City“ steht für das urbane, lebendige Konzept.

   

Fakten zur HafenCity

  • Größe: rund 157 Hektar, davon etwa 127 Hektar Landfläche

  • Länge des Uferbereichs: über 10 Kilometer

  • Einwohnerzahl: ca. 7.400 Menschen
  • Geplante Einwohnerzahl: etwa 15.000

  • Arbeitsplätze: über 45.000

       
  • Gesamtinvestitionen: über 13 Milliarden Euro (inkl. privater Bauvorhaben)

  • Anteil von Kindern unter 18: etwa 20 % (Hamburg 17,8 %)

  • Anteil an Senior*innen (65+): unter 10 % (deutlich unter Stadtdurchschnitt)

  • Durchschnittliches Einkommen: über 88.000 € pro Jahr (Hamburg 48.000 €)

  • Sozialwohnungen: rund 29 % des Wohnraums

  • Wohnfläche pro Person: rund 46 m²

  • Arbeitslosenquote: unter 4 %

  • Aktuell liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnungen bei ca. 10.500 Euro (Stand 2024)
  • Die HafenCity Universität (HCU) in Hamburg hat rund 2.400 Studierende
  • Der Elbtower soll einmal 245 Meter hoch werden – Derzeitiger Stand: 100 m

Die 12 wichtigsten Sehenswürdigkeiten – mein Must-See-Ranking

  1. Elbphilharmonie – das Wahrzeichen mit der besten Aussicht der Stadt

  2. Speicherstadt – UNESCO-Welterbe mit Kanälen und Geschichte

  3. Miniatur Wunderland – die größte Modelleisenbahn der Welt

  4. Internationales Maritimes Museum – Seefahrtsgeschichte auf neun Etagen

  5. HafenCity InfoCenter im Kesselhaus – spannende Einblicke ins Projekt

  6. Magellan-Terrassen – ein wunderschöner Platz am Wasser

  7. Baakenhafen-Promenade – ideal zum Spazieren und Abschalten

  8. Überseequartier – das lebendige Zentrum mit Gastronomie und Shops

  9. Elbarkaden – Architektur, Kunst und Wasser auf engem Raum

  10. U-Bahn-Station Elbbrücken – futuristisch, gläsern und mit Elbblick

  11. Museumshafen Sandtorkai – Der Stiftung Hamburg Maritim. Einst der modernste Hafen Hamburgs.
  12. Automuseum Prototyp – Oldtimer- und Rennwagenmuseum mit Fokus auf Porsche und Volkswagen.

Was ist noch geplant?

Die HafenCity ist noch lange nicht fertig. In den kommenden Jahren entstehen:

  • das Elbbrückenquartier am Elbtower mit Hochhäusern und dem neuen Deutschlandhaus

  • neue Schul- und Kitaeinrichtungen für Familien

  • mehr bezahlbarer Wohnraum

  • ein Science Center mit Ausstellungen zu Klimaforschung und Innovation

  • Brücken und Wege für eine noch bessere Anbindung an Rothenburgsort und Veddel

  • Südlich des Elbbrückenquartier entstehen die neuen Quartiere Grasbrook und Billebogen
  • Weiterführung der U-Bahn U4 mit der Haltestelle Moldauhafen

Was sollte man vor dem Besuch wissen?

  • Beste Zeit: Frühling bis Herbst – ideal für Spaziergänge und Hafenblicke.

  • Kleidung: Windjacke nicht vergessen, auch im Sommer!

  • Essen: Tolle Cafés am Kaiserkai, gute Fischrestaurants rund ums Überseequartier.

  • Unterkünfte: Vom Luxushotel bis zum Design-Hostel – alles dabei.

  • Führungen: Lohnenswert sind Architekturführungen und Fleetfahrten durch die Kanäle.

  • Tipp: Kombiniere deinen Besuch mit einem Abstecher zur Speicherstadt und zum Kontorhausviertel.

Die HafenCity Hamburg in 2 Stunden erkunden – mein Vorschlag für einen Kurztrip

Du hast wenig Zeit, möchtest aber trotzdem einen Eindruck von der HafenCity bekommen? Kein Problem. In zwei Stunden kannst du einige der schönsten Ecken entdecken – entspannt, aber abwechslungsreich. Hier mein persönlicher Rundgang:

1. Start an den Magellan-Terrassen

Beginne deinen Spaziergang an den Magellan-Terrassen. Von dort hast du einen großartigen Blick auf die Elbe, das Kreuzfahrtterminal und die moderne Architektur rund um den Sandtorhafen. Der Ort ist offen, weitläufig und perfekt für den ersten Eindruck.

2. Weiter zur Elbphilharmonie

Gehe von dort aus wenige Minuten zur Elbphilharmonie. Du musst nicht einmal ein Ticket kaufen – mit dem kostenfreien Zugang zur Plaza gelangst du auf 37 Meter Höhe. Von hier oben bietet sich ein 360-Grad-Blick über Hafen, Speicherstadt und City.

3. Durch die Speicherstadt schlendern

Laufe anschließend über die Brücken direkt in die historische Speicherstadt. Lass dich von den Backsteinfassaden, Kanälen und kleinen Gassen treiben. Wenn du Zeit hast, lohnt sich ein kurzer Blick ins Miniatur Wunderland oder zumindest ein paar Minuten vor dem Eingang – die Stimmung ist einzigartig.

4. Ein Kaffee am Kaiserkai

Danach geht es zurück Richtung HafenCity. Am Kaiserkai findest du mehrere Cafés mit Außensitzplätzen. Gönn dir einen Kaffee oder ein Fischbrötchen mit Blick auf das Wasser und die vorbeifahrenden Barkassen.

5. Abschluss am Überseequartier

Beende den Rundgang im Überseequartier. Hier bekommst du einen Eindruck vom urbanen Zentrum der HafenCity – mit modernen Geschäften, Restaurants und öffentlichen Plätzen. Von der U-Bahnstation Überseequartier kannst du bequem zurück in die Innenstadt fahren.

P S

Von der Himmelstreppe Viewpoint hast du einen guten Blick auf die Wasserseite der HafenCity

🚇 So erreichst du die HafenCity in Hamburg

Die HafenCity ist hervorragend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden – besonders durch die U-Bahnlinie U4, die extra für das neue Stadtviertel gebaut wurde.

🟢 Mit der U-Bahn:

  • U4 ab Jungfernstieg fährt direkt in die HafenCity

  • Haltestellen:

    • Überseequartier (Zentrum mit Cafés und Shops)

    • HafenCity Universität (am Lohsepark, architektonisch besonders)

    • Elbbrücken (Endstation mit Anschluss an S-Bahn S3/S5)

🚍 Weitere Möglichkeiten:

  • Buslinie 111 verbindet HafenCity mit Landungsbrücken und Altona

  • S-Bahn an den Elbbrücken (S3/S5)

  • Fähre Linie 72 hält an der Elbphilharmonie und Sandtorhöft

🚲 Zu Fuß oder mit dem Fahrrad:

  • HafenCity ist gut zu Fuß erreichbar – vom Rathaus ca. 15 Minuten

  • Viele autofreie Wege und breite Promenaden machen das Radfahren angenehm

Mein Fazit

Die HafenCity Hamburg ist mehr als ein Bauprojekt – sie ist ein mutiges Statement dafür, wie eine Stadt wachsen und sich gleichzeitig neu erfinden kann. Sie erzählt die Geschichte von Hamburgs Hafenvergangenheit und macht sie erlebbar in moderner Form. Wer sehen möchte, wie Stadtplanung im 21. Jahrhundert funktioniert, sollte sich dieses Viertel nicht entgehen lassen.

Die Lage: Wo finde ich die HafenCity?

Die HafenCity liegt östlich der Hamburger Innenstadt, direkt an der Elbe. Sie schließt an die Speicherstadt an und reicht bis zu den Elbbrücken. U-Bahn-Stationen wie Überseequartier, HafenCity Universität oder Elbbrücken bringen dich schnell hin. Auch zu Fuß ist die HafenCity vom Rathaus oder der Mönckebergstraße gut erreichbar.

Hier findest du die HafenCity auf der Karte:

Chris

Hallo ich bin Chris, Hobbyfotograf und Tourismus-Blogger aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Folge mir auf Google Maps oder hier:

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