Rathaus Altona – Einst zweitgrößte Stadt Dänemarks
Neoklassizistische Bau am Platz der Republik
Ohne Zweifel handelt es sich beim Rathaus Altona um eines der schönsten Gebäude der Hansestadt. Der neoklassizistische Bau am Platz der Republik stammt aus dem Jahr 1898. Dabei handelt sich um das dritte Rathausgebäude der bis zum Groß-Hamburg-Gesetz (1938) selbstständigen Stadt Altona (Zugehörigkeit zu Dänemark).
Die Stadt Altona
In der Grafschaft Pinneberg entstand im Jahr 1537 eine Fischersiedlung am Fluss Elbe namens „Altena“. Der Legende nach soll dort in der Folge ein Fischer namens „Joachim vom Lohe“ eine Kneipe für Rotbier an der Straße Pepermölenbek betrieben haben. Auch Kunden aus dem nahen Hamburg gingen hier bald ein und aus. Denn für sie lag der „Lohekrug“ „All to na„, also „allzu nah„. 1640 übernimmt der Dänenkönig Christian IV. die Gunst der Stunde und besetzen Altona. 1664 erhielt Altona das Stadtrecht und wird 1710 mit gerade mal 12.000 Einwohnern sogar die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Im 18. Jahrhundert beginnt die Blütezeit des Hamburger Rivalen. Unter dem Oberpräsidenten Christian Detlev von Reventlow wird kräftig erneuert. Hafenanlagen entstehen, ein Gymnasium folgt und die Flotte am Altonaer Fischmarkt überholt mit 300 Schiffe die von Hamburg. Von 1867 an gehört Altona dann zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein und mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 schließlich zu Hamburg.
Ein Fischer betrieb eine Kneipe an der Straße Pepermölenbek. Auch Kunden aus Hamburg gingen hier bald ein und aus. Denn für sie lag der „Lohekrug“ „All to na“ (all zu nah)Namensgebung Altona
Rathaus Altona am Platz der Republik
Kurz vor dem Übergang ins 20. Jahrhundert, eröffnete am 12. Mai 1898 das neoklassizistische Regierungsgebäude am Platz der Republik. Ursprünglich wurde das Gebäude von der Altona-Kieler-Eisenbahn-Gesellschaft als Bahnhof entworfen. 1898 entstand dann jedoch etwas weiter nördlich ein größerer Bahnhof (der heutige Bahnhof Altona), so dass dieses Haus zum „Neuen Rathaus Altona“ wurde. Das Archiv der Stadt Altona verblieb jedoch im „Alten Rathaus Altona“ aus den Jahren 1716–21. Der Entwurf für dieses Haus ging auf Claus Stallknecht zurück und es stand an der Königsstraße. Zusammen mit dem Archiv viel es 1943 leider einer Sprengbombe zum Opfer.
Im Inneren des Neuen Rathaus findet sich der prächtige Kollegiensaal aus dem Jahr 1900. Er wurde vom deutschen Maler Ludwig Dettmann mit Bildern ausgestaltet, die eine Verbindung zu Dänemark darstellen. Der Raum wurde für die Plenarsitzungen der Regierung des Bezirks von Altona verwendet. Im Innenhof und in den Räumlichkeiten des Rathaus Altona finden regelmäßige Open Air Kino-Veranstaltungen sowie Ausstellungen statt. Heiratswillige Paare können sich zudem im Standesamt am Südflügel das Jawort geben.
Neoklassizistischer Prachtbau
Der Neoklassizismus ist der letzte kunstgeschichtlich einheitliche Stil des Historismus zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Hierbei wurden noch einmal Elemente aus dem griechischen Tempelbau, wie bereits im Klassizismus, übernommen. Bekannte Gebäude dieser Stilepoche sind das Hygienemuseum in Dresden, die Hauptverwaltung von Mannesmann in Düsseldorf oder die Neue Reichskanzlei in Berlin oder das Atatürk Mausoleum Anıtkabir in Ankara.
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Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I.
Vor der Nordseite des Rathaus Altona befindet sich ein Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. von Gustav Eberlein (1847-1926), einem der berühmtesten deutschen Bildhauer, Maler und Schriftsteller. Die beiden hinteren Figuren verkörpern die Hauptwirtschaftszweige Altonas: Handwerk, Industrie, Handel und Schifffahrt.
Die Frauengestalten am Gebäude gelten als Sinnbilder für Schleswig und Holstein, die nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg 1867 zur preußischen Provinz wurden. Daneben symbolisiert der Jüngling die militärische Stärke von Kaiser und Reich. Zur Einweihung des Standbild-Denkmals am 50. Jahrestag des Deutsch-Dänischen Kriegs (1898) war das Kaiserpaar anwesend. Das Giebelrelief auf der Nordseite stammt von Karl Garbers und Ernst Barlach. Es zeigt eine Familie im Fischerboot, geleitet von einer geflügelten Frauenfigur.