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Burgen und Schlösser in und um HamburgHamburgMuseen, Kunst und Kultur

Hammaburg – Wo lag die Keimzelle der Stadt Hamburg? Vom Domplatz, Speersort, Ansgar und dem Mariendom

Die Hammaburg ist die Keimzelle der Hansestadt Hamburg sowie dessen Namensgeber. Forscher vermuten die Burg nahe des historischen Domplatz im Zentrum der Stadt. Heute befindet sich hier ein herrlicher Park mit Installationen, die dem Mariendom und der Hammaburg nachempfunden sind.

Die Keimzelle Hamburgs

Bei der Hammaburg handelte es sich um eine Niederungsburg (Burg die im Flachland gebaut wurde) die zwischen dem 7. und 8. Jahrhundert zur Zeit des Frankenreichs entstand. Erstmalig erwähnt wurde die Burg in einer lateinischen Urkunde von Papst Gregor IV. aus dem Jahr 834. Darin ist die Rede von der Stadt „Hamaburg“. Nach Ausgrabungen wurde im Jahr 2014 bekannt gegeben, dass der Domplatz am Speersort als Standort der Hammaburg in Frage käme. Andere Forscher bezweifeln diese These jedoch. Die Suche nach der Hammaburg geht somit in eine neue Runde.

Hammaburg auf dem Areal des Domplatz
Hammaburg auf dem Areal des Domplatz

Namensgebung der Stadt Hamburg

Der Name „Hammaburg“ hat seinen Ursprung in den altsächsisch, mittelniederdeutsch und friesischen Begriffen „Ham“, „Hamme“, „Haam“. Diese bedeuten etwas so viel wie „winkelförmige Landzunge an einer Flussbiegung“. Die Hammaburg war somit eine Befestigungsanlage an einer Flussbiegung, die nördlich, westlich und südlich vom mäandernden Fluss Alster umgeben war. Die Stadt lag außerdem auf einem Geesthügel, einer Sandablagerung der Eiszeit. Durch die Stadt führte die Steinstraße, einem Handelsweg und gleichzeitig der ersten Straße der Stadt Hamburg. Schnell siedelten sich Handwerker, Fischer und Kaufleute zu Fuße der sicheren Hammaburg im Westen an und erreichten im Laufe der Zeit einen Marktplatz.

   

Eine winkelförmige Landzunge an einer Flussbiegung Der altsächsische Begriff „Ham“

 

Das Wappen von Hamburg im Detail

Wappen von Hamburg mit der Hammaburg
Wappen von Hamburg mit der Hammaburg

Das heutige Wappen (Code of arms) der Freien und Hansestadt Hamburg ziert die ehemalige Hammaburg. Im Hintergrund die Farbe rot, der klassische Farbton der Hanse. Der mittlerer Turm mit Kreuz stellt den mittelalterlichen Mariendom dar. Die beiden

Hamburger Stadtsiegel
Hamburger Stadtsiegel

seitlichen Türme zieren zwei Sterne. Diese „Mariensterne“ tragen den Namen von Maria, der Schutzpatronin der Dieses auch als „kleine Staatswappen“ bezeichnete Wappen, ist auf das Stadtsiegel aus dem 12. bis 13. Jahrhundert zurückzuführen. Zu sehen ist es heute im Museum der Handelskammer Hamburg. Die heutige Version des Wappens stammt jedoch  aus dem Jahr 1752.

   

Die Errichtung der Hammaburg

Am Geestrücken entstand zwischen den Flüssen Bille und Alster vom 7. bis zum 8. Jahrhundert eine Fluchtburg. Der Geestrücken, bzw. die „Geest“ ist eine eiszeitliche Sandablagerung, die durch die Eiszeit entstand. Die Bruchkannte des Geesthangs verläuft in Hamburg parallel und beidseitig der Elbe von Osten nach Westen. Anfangs war die Hammaburg nur 50 dann 75 Meter im Durchmesser. Dieser Innenraum wurde von einem 5-6 Meter hohen und 15 Meter breiten Wall umgeben. Für den Bau des Erdwalls verwendete man vermutlich 20.000 Kubikmeter Erde. Auf dem Wall wurden über 10.000 Holzpfähle als Palisadenwand aufgestellt. Im Jahr 845 überfielen die Wikinger die Hammaburg und zerstörten diese vollständig. Erst 55 Jahre später entstand eine neuere und größere Befestigungsanlage. Ihr Durchmesser soll bereits bei 140 Meter gelegt haben, um die Marienkirche im Zentrum zu schützen (auch Domburg genannt).

Der Hamburger Dom (Mariendom) entsteht

Dom und St. Petri Kirche um 1800
Dom und St. Petri Kirche um 1800

Die Hammaburg umfasste eine Fläche von rund einem Hektar. In ihrem Inneren befand sich zunächst eine einfache Kapelle, die Marienkirche. Sie entstand um 811 als Missionskirche für Norddeutschland und Skandinavien. Später wurde hieraus eine hölzerne Kirche des Erzbistum-Hamburg-Bremen sowie die Klostergebäude der Benediktiner-Mönche. Auf dem Gelände der Marienkirche befindet sich heute nur noch die St. Petri Kirche. Das Domkapitel wandte sich in der Folge dem Bau

St. Petri Kirche
St. Petri Kirche

eines neun Dom zu. Ab dem Jahr 1245 erschuf man aus der ehemaligen Marienkirche, eine dreischiffige Basilika in frühgotischem Stil. Diese konnte am 18. Juni 1329 eingeweiht werden konnte. Ende des Jahrhunderts erfolgte dann noch eine Erweiterung um zwei Schiffe zur backsteingotischen Hallenkirche. Im Jahr 1443 erhielt der Dom noch einen neuen Turm, wie auf dem Bild rechts zu sehen ist. An die Pfeiler des Mariendoms sollen heute die weißen Sitzplätze auf dem Domplatz erinnern die im Dunklen sogar leuchten.

Das Johanneum entsteht am Domplatz

Johanneum am Domplatz 1840
Johanneum am Domplatz 1840

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss wurde 1803 auch der Hamburger Dom säkularisiert. Das zu dieser Zeit heruntergekommene und schlecht verwaltete Gelände fiel damit an die Stadt Hamburg. In der Folge ließ man den Dom im Jahr 1807 abreißen. Nun war der Platz frei für die Errichtung des klassizistischen Schulgebäude des Johanneums. Einer Gelehrtenschule, die zuvor im Johannis-Kloster am Rathausmarkt untergebracht war. Das Johanneum wurde von Johannes Bugenhagen gegründet, einem Weggefährten Martin Luthers. Es stellt somit das erste Gymnasium der Hansestadt Hamburg dar. Es befindet sich heute in der Maria-Louisen-Straße 114.

   

Der Bischof Ansgar gründet das Erzbistum Hamburg

Bischof Ansgar von Bremen
Bischof Ansgar von Bremen (Trostbrücke Hamburg)

Erzbischof („Erz“ für griechisch „Anfang“) Ansgar wurde bereits im Jahr 801 geboren. Er war ein Mönch des Ordens des heiligen Benedikt und später Leiter der Klosterschule des Klosters Corvey in Westfalen. Die Heilige Kirche um Papst Gregor IV sowie der Fankenkönig Ludwig der Fromme gaben Ansgar einen Auftrag. Er sollte die Reformationder heidnischen Germanen im Norddeutschen Raum vorantreiben. Das neue Erzbistum Hamburg wurde schließlich 831 auf der Versammlung (Synode) der Bischöfe in Diedenhofen gegründet. Die Leitung des Bistums übertrug man Erzbischof Ansgar. Zuvor war Ansgar bereits als Missionar in Schweden und Dänemark unterwegs gewesen und hatte die erste Kirche Skandinaviens nahe Stockholm errichten lassen. Nachdem die Wikinger die Stadt Hamburg 845 überfallen hatten, wurde aus dem Bistum Hamburg, das Erzbistum-Hamburg-Bremen, welches vom Bischof in Bremen geleitet wurde. Siehe hierzu meinen Artikel zum Dom Bremen.

Ausgrabungen am Hamburger Domplatz

Bischoftsturm Ecke Kreuslerestraße und Speersort
Bischoftsturm Ecke Kreuslerestraße und Speersort

Archäologen des Archäologischen Museums Hamburg unter Karsten Kablitz, untersuchten das Areal am Domplatz. 18 Monate lang dauerten die Grabungen, die im Jahr 2005 begannen. Acht Jahre später wurden die Funde dann auf einem Kolloquium vorgestellt. Man war sich nun sicher, den genauen Ort der Hammaburg gefunden zu haben und das dieser auch schon vor dem Burgbau besiedelt war. Die Ergebnisse wurden von Karten Kablitz in der Folge 2014-15 präsentierte.

Bei Thalia bestellen: Mythos Hammaburg
Bei Thalia bestellen: Mythos Hammaburg

Die Ergebnisse einer weiteren Ausgrabung aus dem Jahr 1962 findest du im Untergeschoss der Filiale „Dat Backhus„, Ecke Kreuslerestraße und Speersort. Dort siehst du Teile des Bischoftsturm (Bischofsburg), einem ringförmige Turmfundament aus dem 12. Jahrhundert von 19 Metern Durchmesser. Forscher gehen davon aus, das es sich um einen Teil der alten Befestigungsanlage handelt. Möglicherweise ein Teil eines Turms oder Tores der ehemaligen Stadtmauer. In der Ausstellung findest du weitere Informationen zum historischen Areal.

Ein Park an der ehemaligen Hammaburg entsteht

Wallanlage der Hammaburg aus Stahl
Wallanlage der Hammaburg aus Stahl

Das ehemalige Gelände der Domburg wurde 2009 zu einem Park umgestaltet. In Nachbarschaft zur St. Petri Kirche und dem Sitz der Zeitung „Die Zeit„, ließ man die Wälle der Hammburg durch Stahlbauten nachstellen. Zudem verfügt das Areal über beleuchtete Sitzgelegenheiten, die die Säulen des ehemaligen Mariendoms darstellen sollen. Besucher erhalten erhalten so einen Einblick über den Ursprung ihrer Stadt, mit den letzten originalen Fundamenten des Doms.

   

 

Hier findest du die Hammaburg auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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