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EinrichtungenElbe

Deshalb wurde der St. Pauli Elbtunnel 1911 gebaut Technisches Meisterwerk von Stockhausen

Der St. Pauli-Elbtunnel auch „Alter Elbtunnel“ genannt, verbindet seit 1911 die St. Pauli Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder. Mit dem Tunnel gelangten früher jeden Tag tausende Hafen- und Werftarbeiter auf die Südseite der Elbe. Heute ist der Tunnel ein Touristenmagnet und gehört zu den Wahrzeichen der Hansestadt Hamburg

Ein Tunnel unter der Elbe wird gebraucht

Modell der Blohm und Voss Werft
Modell der Blohm und Voss Werft

Die wachsende Zahl an Arbeitern, die zu den Hafenanlagen und Werften auf der Insel Steinwerder pendelten, wuchs bis 1900 stetig an. Hafenfähren wurden für diesen Verkehr eingesetzt. Diese waren den Passagierzahlen jedoch bald nicht mehr gewachsen und auch vom Wetter abhängig. Ende des 19. Jahrhunderts arbeiteten bereits über 45.000 Menschen in den Hafenbetrieben sowie in den Werften Hamburgs. Doch erst um das Jahr 1901 entschied sich der Hamburg Senat für den Bau einer festen Elbquerung. Eine Brücke entfiel, hätte sie doch nur den Schiffsverkehr an dieser Stelle blockiert. Zur Planung standen zwei Tunnelröhren mit jeweils einem Gebäude für die Aufzüge auf beiden Seiten des Fluss Elbe. Der erste Spatenstich für die Errichtung erfolgte dann im Juli 1907.

Der St. Pauli-Elbtunnel kann errichtet werden

Alter-Elbtunnel-Luftbild
Alter-Elbtunnel-Luftbild

Beim Bau des Alten Elbtunnel orientierte man sich am Tunnel Clyde im schottischen Glasgow. Unter der Leitung des Wasser Baumeisters Otto von Stockhausen entstand das Meisterwerk der Ingenieurskunst.  Über 4.400 Arbeiter waren am Bau des alten Elbtunnels beteiligt. 23 Meter unter dem Wasser wurden die beiden Röhren im Schildvortrieb unter Pressluftdruck unter der Elbe vorangetrieben. Durch den künstlichen Überdruck im Arbeitsraum, konnte so kein Elbwasser eindringen. Drei Arbeiter kamen durch die Überdruckkrankreit (Caisson) ums Leben, zwei weitere bei Arbeitsunfällen. Dennoch eine eher Geringe Anzahl in Anbetracht des Projekts. Die feierliche Einweihung erfolgte im September 1911 durch Kaiser Wilhelm II.. Die ausführende Baufirma war die damalige Holzmann & Cie GmbH aus Frankfurt (ab 1917 Philipp Holzmann AG Baukonzern). 2002 ging das Unternehmen leider in die Insolvenz. Das Großprojekt am Elbstrom kostete insgesamt 10,7 Millionen Goldmark.

   
St. Pauli Landungsbrücken und ganz rechts der Alte Elbtunnel
St. Pauli Landungsbrücken und ganz rechts der Alte Elbtunnel

Baumeister des Tunnels war der Wasserbaudirektor Otto Stockhausen

Otto Stockhausen der Baumeister des Alten Elbtunnel
Otto Stockhausen der Baumeister des Alten Elbtunnel

Otto Christian Wilhelm Stockhausen wurde 1878 in Amorbach als Sohn eines Förster geboren. Nach seinem Abitur in Darmstadt wechselte er an die dortige Technische Universität zum Studium der Ingenieurwissenschaften und später auch an die TH Berlin. Die Bauführer-Prüfung erhielt er mit Auszeichnung im Jahr 1901. Stockhausen wechselte daraufhin zur 2. Sektion der Hamburger Baudeputation, um sich mit Konstruktionen im Wasserbau zu beschäftigen. Zum Wasserbaudirektor und später Baumeister in Cuxhaven ernannte man ihn schon drei Jahre darauf

Die Direktion in Cuxhaven entsandte den farbenblinden Ingenieur Stockhausen häufig zu Projekten nach Hamburg, die in Zusammenhang mit dem Tunnelbau standen. 1907 wurde Otto Stockhausen schließlich die Projektleitung für den Bau eines Elbtunnels übertragen. Während der Konstruktionszeit soll er in unmittelbarer Nähe der Baustelle gewohnt und sogar seine Heirat aufgeschoben haben. Eine Kachel im Nordturm erinnert an den Tunneldurchbruch. Stockhausen verstarb wenig später als Soldat im 1. Weltkrieg bei Kämpfen in Flandern (Belgien).

Einige Daten und Fakten zum St. Pauli-Elbtunnel:

  • Bauzeit der Tunnel: 1907 bis 1911
  • Kosten: 10,7 Millionen Goldmark
  • Baumaterial: Tuffstein, Basalt und Granit sowie Backstein
  • Anzahl der Tunnelröhren: 2
  • Länge beider Tunnelröhren: 426,50 Meter
  • Durchmesser der Tunnelröhren: 5,64 Meter
  • Anzahl Aufzüge: 8
  • Lichte Höhe im Tunnel: 4,50 Meter
  • Spurbreite der Fahrbahn: 1,92 Meter
  • Stahlröhren pro Tunnel: 1.682 Stahl-Tübbinge
  • Anzahl Nieten für die Stahltübbings: 200.000
  • Tragkraft eines Aufzug: 10.000 Kilogramm oder 130 Personen
  • Tiefe der Fahrstuhlschächte: 24 Meter
  • Eingesetzte Arbeiter: 4.400
  • Fliesen pro Röhre: 360.000 Stück
  • Anzahl Wandreliefs pro Röhre: 80 Tunneltiere
  • Anfängliche Besucher pro Jahr: 20 Millionen
  • Damaliger Preis für eine Passage: 50 Pfennig
  • Preis für das Mitführen eines Hundes: 10 Pfennig
  • Bauunternehmen: Holzmann & Cie GmbH
  • Bauleiter: Wasserbaudirektor Otto Stockhausen
Tunnelröhre Alter Elbtunnel für Fußgänger und Radfahrer
Tunnelröhre Alter Elbtunnel für Fußgänger und Radfahrer

Die Aufzüge im Alten Elbtunnel

Alter Elbtunnel Eingang Steinwörder 1912
Alter Elbtunnel Eingang Steinwörder 1912

Das erste Aufzug-Gebäude befindet sich an den St. Pauli Landungsbrücken, das zweite auf der gegenüberliegenden Elbinsel Steinwerder. Damit steht der südliche Bau in unmittelbarer Nähe zur Blohm & Voss Schiffswerft. Beide Kuppelbauten beinhalten die Maschinen für die jeweils vier großen Fahrkörbe (Aufzüge). Seit 1911 transportieren sie Menschen und Fahrzeuge in fast 24 Meter Tiefe. Bei der Gestaltung der zwei Aufzug-Gebäude, übernahm das Altonaer Architekturbüro Raabe und Wöhleke die Verantwortung. Diese hatten auch schon die Gebäude an den Landungsbrücken erschaffen. Für die keramischen Plastiken beauftragte man damals den Bildhauer H. Perl. Als Baumaterial wurden hauptsächlich Tuffstein, Basalt sowie Granit sowie Backstein eingesetzt. Die beiden gekachelten Tunnelröhren sind 426,50 Meter lang mit einem Durchmesser von je sechs Metern. Sie sind glasierten Kacheln mit Motiven von Meerestieren verziert.


   

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Der Tunnel hatte auch Folgen für die Hafenwirtschaft

Ohne Zweifel war der Alte Elbtunnel ein technisches Meisterwerk seiner Zeit. Auch die Umsetzung erfolgte durch modernste Methoden, wie dem Bau unter Überdruck. Bis zu 20 Millionen Menschen querten die Elbe pro Jahr mit Hilfe des Tunnel nach dessen Eröffnung. Die geringe Tiefe des Tunnels hatte später jedoch auch Folgen für die Hafenwirtschaft. Durch den Bau immer größerer Schiffe mit einem größeren Tiefgang, waren diese nicht mehr in der Lage den, Tunnel zu passieren. Somit entwickelte sich der Hafenbetrieb östlich des Alten Elbtunnel immer weiter Richtung Westen, wo die Fahrrinne Tiefer war.

Der steigende Verkehr machte einen neuen Elbtunnel notwendig

TRUDE - Tief runter unter die Elbe
TRUDE – Tief runter unter die Elbe

In den 70er Jahren wurde der Bedarf für eine neue Elbquerung westlich der Landungsbrücken immer größer. Bis dahin führte der Hauptverkehr für Pkw und Lkw über die östlichen Landungsbrücken. Im Jahr 1975 konnte der „Neue Elbtunnel“ nach sieben Jahren für den Verkehr freigegeben werden. Er verfügt über drei Röhren und sechs Fahrspuren durch die die Autobahn A7 führt. Der Tunnel verbindet die beiden Hamburger Stadtteile Othmarschen mit Waltershof im Süden. Bereits 2002 ergänzte man dieses Bauwerk jedoch um eine weitere Röhre auf jetzt acht Fahrspuren. Zum Einsatz kam die Tunnelbohrmaschine TRUDE. Dessen Schneidkopf (Abbauschild) ist im Museum der Arbeit in Barmbek zu bestaunen.

„TRUDE“ steht für „Tief runter unter die Elbe“ Der Name des TBM Schild

   

 

Die Tunnelröhren werden erstmals repariert und saniert

Bei Thalia bestellen: Faszination St. Pauli Elbtunnel
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Der Tunnel war unmittelbares Ziel von Fliegern im 2. Weltkrieg. In der Folge wurde das südliche Gebäude stark beschädigt. Man ließ es später reparieren und mit einem Flachdach versehen. Um das über 100 Jahre alte, lebendige Wahrzeichen langfristig zu erhalten, waren später auch umfangreiche Sanierungen notwendig. Die Reparatur der östlichen Tunnelröhre konnte bereits im Jahr 2019 für 60 Millionen Euro abgeschlossen werden.

Im Anschluss soll dann auch die Erneuerung und Reparatur des westlichen Tunnels beginnen. Insgesamt 200.000 Nieten als auch Schrauben halten die runden Stahlrippen der Röhren zusammen. Da auch diese Undichtigkeiten aufwiesen, wurden sie zuerst ausgetauscht. Zwischenzeitlich mussten die Reparaturmaßnahmen ruhen, da schädliche Stäube und Blei, das Arbeiten unsicher machten.

Der St. Pauli-Elbtunnel ist beliebt bei Touristen

Bei Touristen ist der St. Pauli-Elbtunnel sehr beliebt, zählt er doch zu den Wahrzeichen der Stadt. Von der anderen Seite auf Steinwerder hat man einen schönen Blick auf die Landungsbrücken. Der Tunnel ist 24 Stunden am Tag für Fußgänger und Radfahrer kostenlos nutzbar. Das war auch früher schon so. Bei seiner Eröffnung im Jahr 1911 waren für Droschken, Personenwagen, leere LKW, geführte Pferde sowie Esel 50 Pfennig Gebühr zu zahlen. Für Fußgänger die einen Hund mitführten, gab es einen Aufschlag von 10 Pfennig. Im Jahr 2018 wurde die unsanierte Weströhre von rund 1,1 Millionen Fußgängern, 300.000 Radfahrern und überdies 38.000 Autos genutzt. Du kannst die beiden Tunnel sowohl über die Aufzüge als auch über die Treppen in den Kuppelbauten erreichen. Zu finden ist der Alte Elbtunnel über die U- und S-Bahn Station Landungsbrücken.

   

Keramik Kacheln an der Tunnelwand des Alten Elbtunnel:

Hier findest du den Alten Elbtunnel auf der Karte:

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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